Bioprodukte sind nicht immer die gesünderen Lebensmittel

Bioprodukte sind nicht immer die gesünderen LebensmittelWer Biolebensmittel kauft, fördert die ökologische Bewirtschaftung des Bodens und eine artgerechte Haltung der Tiere, er lebt aber nicht gesünder. Das zumindest ergab eine Untersuchung der Stiftung Warentest, für die 85 Studien über Biolebensmittel seit 2002 ausgewertet wurden. Lediglich bei den Rückständen von Pestiziden lagen Biolebensmittel geringfügig vorn. Und: Bio hat seinen Preis. Dieser liegt im Durchschnitt 30 Prozent höher als bei konventionellen Lebensmitteln.

Ernährungsphysiologisch kein Unterschied

Bio ist zumindest im Durchschnitt nicht gesünder oder schmackhafter als Lebensmittel aus konventionellem Anbau. Die Untersuchung ergab keine signifikanten qualitativen Unterschiede. Bei Geschmack und Nährstoffgehalt schnitten einige Bio-Lebensmittel sogar schlechter ab. Bei Babymenüs zum Beispiel schnitten 13 von 15 Produkten aus biologischem Anbau nur mit befriedigend ab, da sie sowohl zu wenig Fett, als auch zu wenig Eisen enthielten. Insgesamt liegen bei den Bewertungen der Ernährungsphysiologie konventionelle Produkte sogar leicht vorne. 45 Prozent der Produkte bekamen bei den normalen Produkten eine gute oder sehr gute Bewertung, bei den Biolebensmitteln nur 41 Prozent. Lediglich bei der Nachhaltigkeit zeigten Bioprodukte einen Vorteil. 75 Prozent der getesteten Produkte waren pestizidfrei, bei den konventionellen Produkten waren es lediglich 16 Prozent. Dabei muss allerdings gesagt werden, dass die Rückstände an Pestiziden geringfügig waren und in keinem Fall erlaubte Grenzwerte überstiegen.

Ausgewogene Ernährung wichtiger

Was die Gesundheit anbetrifft, kann also eine Donauwelle aus einer Großbäckerei wie zum Beispiel die Coppenrath Produkte problemlos mit einem vergleichbaren Bioprodukt konkurrieren. Ernährungsphysiologisch ist eine gesunde und ausgewogene Ernährung entscheidender für die Gesundheit der Konsumenten, als die Frage der Herstellung. Ausgewogen bedeutet sowohl dem eigenen Bedarf angepasst, als auch die Verwendung möglichst vieler frischer Produkte. Dabei ist auch die Versorgung mit einer ausreichenden Menge an Aminosäuren ebenso wichtig, wie die mit Ballaststoffen. Auch Fett und Zucker in geeigneten Mengen sind nicht automatisch gesundheitsschädlich. Lediglich eine zu einseitige Ernährung kann auch bei der Verwendung von Bio dem Körper schaden.