Jeder Mensch durchläuft von Zeit zu Zeit Phasen, in denen er sich niedergeschlagen und hilflos fühlt. Diese Zustände sind aber nur vorübergehend. Eine Depression dagegen ist eine psychische Erkrankung, aus der die Betroffenen aus eigenem Antrieb nicht mehr herauskommen und die ärztlich behandelt werden muss. Dabei werden medikamentöse Therapien (Antidepressiva) und nichtmedikamentöse Behandlungsmethoden angewendet. Gegenwärtig sind in Deutschland etwa 4 Millionen Menschen von Depressionen betroffen.
Die Ursachen von Depressionen sind noch nicht genau bekannt. Arbeitslosigkeit kann ebenfalls der Auslöser einer bereits latent vorhandenen Depression sein. Das trifft besonders dann zu, wenn der Betroffene sein Selbstwertgefühl am meisten über die Arbeit definiert. Fleiß und Tüchtigkeit gelten als positive Eigenschaften. In vielen Familien gilt der Mann immer noch als Hauptverdiener. Bei plötzlich und unverschuldet auftretender Arbeitslosigkeit (Rationalisierung, Konkurs), fühlt sich der Betroffene hilf- und wertlos. Schwierig wird es besonders, wenn er zusätzlich noch zu einer schwer vermittelbaren Kategorie von Arbeitslosen gehört, zum Beispiel zu alt oder behindert ist. Der Betroffene stürzt dann schnell in ein tiefes Loch der Mutlosigkeit, aus dem er ohne ärztlichen Beistand nicht mehr herauskommt.
Besonders die Angehörigen können in einem solchen Fall gute Hilfe leisten, da der depressive Patient häufig gar nicht erkennt, dass er erkrankt ist und nicht genug Energie besitzt, um selbst ärztliche Hilfe zu suchen. Die Angehörigen gehen am besten mit dem Erkrankten zunächst zum Hausarzt. Dieser kann ihnen empfehlen, welcher Spezialist am besten geeignet ist. Da ein depressiver Patient nur wenig eigene Initiative besitzt, ist es ratsam, wenn der Lebenspartner den Kranken wenigstens zum ersten Termin begleitet. Ob das in Zukunft weiter nötig sein wird, entscheidet der Therapeut. Die Angehörigen können die Therapie unterstützen, indem sie dem Kranken möglichst viel positive Energie vermitteln und für seine Situation Verständnis zeigen.