Im November 1895 entdeckte Wilhelm Conrad Röntgen ein bildgebendes Verfahren, das die Diagnostik in der Medizin einschneidend verändern sollte. Damals allerdings wusste man nicht, dass die eingesetzten Strahlen gesundheitsschädlich sind und man veranstaltete sogar Röntgenpartys und machte sich einen Spaß aus der Durchleuchtung des menschlichen Körpers. Heute ist das Röntgen noch immer ein wichtiges Instrument zur Diagnose und die Menge der Strahlen wurde merklich reduziert. Trotzdem können die niedrig dosierten, radioaktiven Strahlen bei häufiger Anwendung Krebs auslösen und aus diesem Grund rät das Gesundheitsministerium allen Deutschen zum Röntgenpass.
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132 Millionen Aufnahmen jährlich
In Deutschland werden jedes Jahr mehr als 100 Millionen Röntgenaufnahmen gemacht und einige davon sind unnötig. Oft liegen bereits Aufnahmen neueren Datums vor und dann müssten keine neuen gemacht werden. Damit der Patient vor zu häufiger Bestrahlung geschützt wird, soll der Röntgenpass ein fester Begleiter werden. In ihm werden alle gemachten Aufnahmen festgehalten und der Patient kann so seinem Arzt vermitteln, wann welche Röntgenbilder aufgenommen wurden. Zudem können Patienten ihre eigenen Aufnahmen zum Termin beim Radiologen oder Arzt mitbringen, was ebenfalls häufig neue Aufnahmen überflüssig macht. Auch wenn eine zweite Meinung gefragt ist, kann die bereits gemachte Röntgenaufnahme bei der Bestätigung oder Widerlegung der Diagnose helfen und es muss nicht zwingend eine neue gemacht werden. Ärzte sind dazu verpflichtet, die Aufnahmen entweder im Original oder als Kopie herauszugeben, was leider viele Patienten nicht wissen. Wer alte Röntgenaufnahmen Zuhause hat und sie fachgerecht entsorgen möchte, sollte sie auf keinen Fall in den Hausmüll geben. Es gibt Unternehmen, die Röntgenfilme entsorgen und das darin enthaltene Silber wieder rückgewinnen können.
Wo erhält man den Röntgenpass?
Beim Bundesamt für Strahlenschutz und in jeder Klinik oder Praxis kann der Röntgenpass ausgehändigt werden. Er dokumentiert genau, wann welche Körperteile geröntgt wurden und verhindert so unnötige Doppeluntersuchungen. Leider informieren noch nicht alle Ärzte ihre Patienten über diese Möglichkeit und so ist meist Eigeninitiative gefragt.