Die Pflegeleistungen in Deutschland sollen zukünftig noch stärker ausgebaut werden

Die Pflegeleistungen in Deutschland sollen zukünftig noch stärker ausgebaut werdenHeute sind es bereits über zwei Millionen Menschen in Deutschland, die Geld aus der Pflegeversicherung bekommen. Schätzungen zufolge wird die Zahl der Pflegebedürftigen in den nächsten 20 Jahren auf 3,4 Millionen steigen. Wer heute Hilfe braucht, weil er pflegebedürftig ist, muss bei der Pflegekasse zunächst einen Antrag ausfüllen und diesen einreichen. Danach tritt der sozialmedizinische Dienst auf den Plan, der den Zustand des Pflegebedürftigen beurteilt. Nach diesem Bericht wird die Pflegestufe festgelegt. Sie entscheidet letztlich darüber, welche Leistungen bzw. wie viel Geld der Patient bekommt.

Nun soll die Pflegeversicherung reformiert werden. Die Änderungen treten ab 2013 in Kraft, erste Modifizierungen sollen bereits im Oktober 2012 beginnen. Der Ausbau der Pflegeleistungen schreitet damit zwar voran, doch einigen geht diese Reform nicht weit genug. Ein Teil der Reform sieht bessere Leistungen für Menschen vor, die an Demenz erkrankt sind. Zudem werden private Pflege-Zusatzversicherungen staatlich gefördert. Finanziert werden soll das Ganze durch eine Beitragserhöhung.

Ab Januar 2013 werden Pflege-Zusatzversicherungen mit 60 Euro jährlich bezuschusst. Dabei wird der Zuschuss nicht an den Inhaber der Versicherung, sondern direkt an die privaten Krankenkassen ausgezahlt. Voraussetzung hierfür ist, dass der Versicherte im Monat mindestens eine Prämie in Höhe von 20 Euro zahlt. Zudem muss er eine Leistung in der Pflegestufe III absichern, von mindestens 600 Euro. Die Beiträge zur Pflegeversicherungen steigen ab dem 1. Januar 2013 auf 2,05 Prozent des Bruttoeinkommens. Bei Kinderlosen sind es 2,3 Prozent.

Derzeit ist es so, dass demenzkranke Menschen entweder keine oder nur geringe Leistungen bekommen. Da sich die Einstufungen vor allem an den täglichen Verrichtungen orientieren, fallen Demenzkranke hier oft durchs Raster. Sie können zwar noch selbst essen, sich ankleiden oder Körperpflege betreiben, dennoch sind sie auf Betreuung angewiesen, manche sogar rund um die Uhr. Hier setzt die Pflegereform an, damit Demenzkranke mehr Leistungen aus der Pflegekasse erhalten werden. Diese und andere Änderungen wie beispielsweise die Unterstützung für pflegende Angehörige sind in dem Reformplan für 2013 enthalten.