Knorpelschaden im Knie

KnorpelschadenIm Idealfall ist die Oberfläche unserer Gelenke spiegelglatt, wodurch ein reibungsloses Gleiten der Gelenkflächen ermöglicht wird. Doch Tätigkeiten wie Joggen, Treppensteigen oder Fußballspielen sowie Verletzungen hinterlassen ihre Spuren. Durch den ständigen Verschleiß wird der Knorpel mit der Zeit angegriffen. Er überzieht als Stoßdämpfer auch im Knie die Gelenkoberflächen und schützt sie vor Belastungen und Druck.

Einmal hergestellt, kann der Knorpel aber nur noch in sehr geringem Umfang wieder regeneriert werden. Er unterliegt einem ständigen Alterungsprozess, der durch Vorkommnisse wie Unfälle oder durch ungünstige Verhaltensweisen wie zu wenig Bewegung, fehlendes Aufwärmen vor dem Sport oder übermäßige Belastungen noch verstärkt wird. Ist der Knorpel erst einmal beschädigt, fasert das Knorpelgewebe allmählich auf, wodurch die betroffene Gelenkoberfläche immer rauer wird. Dadurch kommt es mit der Zeit zu Bewegungsschmerzen.

Im Falle einer Arthrose steht derzeit die medikamentöse Behandlung im Vordergrund. Durch die verabreichten Medikamente sollen Entzündungen vermindert und Schmerzen verringert werden. Durch die Gabe von Hyaluronsäure, meist durch Injektion direkt ins Gelenk, kann der Knorpel sich in beschränktem Umfang regenerieren. Mittlerweile werden aber auch Techniken entwickelt, bei denen körpereigenes und fremdes Knorpelgewebe gezüchtet und transplantiert wird, was eine ganz neue Art der Knorpel-Chirurgie ermöglicht. Dadurch kann das Gewebe rekonstruiert werden. Davor muss zunächst eine Gelenkspiegelung durchgeführt werden, die Arthroskopie. Dabei wird eine winzige Kamera in das Kniegelenk eingeführt, mit der der Knorpel genau betrachtet wird. Ob die operative Behandlung Erfolg verspricht, hängt vom individuellen Befund ab. Falls Größe und Ort des Defekts nicht dagegen sprechen, kann dem Patienten eine Art neue Knorpelschicht implantiert werden. Auf jeden Fall sollte man sich im Falle eines Knorpelschadens ausführlich beraten lassen und im Zweifelsfall auch eine zweite Meinung einholen.