Nahezu jeder Mensch kennt das Phänomen: Wer lange Zeit auf eine weiße Wand oder in den strahlend weißen Schnee schaut, der wird anschließend eine Vielzahl von winzig kleinen Punkten, Fädchen oder gar „Mücken“ entdecken, die andere Mitmenschen in diesem Fall nicht sehen. Auch beim Lesen oder Tagträumen sind derartige Erscheinungen durchaus möglich. Doch was genau passiert hier eigentlich?
Bilder und Schemen – Trübungen des Glaskörpers
Die grellen Punkte, „fliegenden Mücken“ (mouches volantes) oder Fäden sind streng genommen Trübungen des Glaskörpers. Dieser befindet sich im Inneren des Auges und ist mit einer Art Gelee gefüllt. Im Laufe unseres Lebens verändert sich der einst homogene Glaskörper und es entstehen faserige Anteile sowie mit Flüssigkeit gefüllte Hohlräume. Diese Anteile können nun im Auge herumschwimmen, werfen Schatten auf die Netzhaut und es entstehen typische Trübungen.
Lästig kann diese Veränderung besonders dann werden, wenn sich das Glaskörpergel von der Netzhautoberfläche ablöst, was allerdings einem normalen Alterungsprozess entspricht. Wird hingegen eine rasante Glaskörpertrübung mit Lichtblitzen und starker Fädenbildung beobachtet, so sollte eine gründliche Untersuchung vorgenommen werden.
In einigen Fällen stören sich die Patienten sehr an der Glaskörpertrübung, sodass eine Operation angeraten wird. Allerdings ist dieser medizinischer Eingriff, wie jede andere Operation auch, mit gewissen Risiken und Nebenwirkungen verbunden. Zumeist stehen diese Risiken allerdings in keinem Verhältnis zu den Ergebnissen und der Notwendigkeit der OP.
Die Behandlung mit modernen Lasern sollte allerdings eher kritisch betrachtet werden, kann diese nach aktuell medizinischen Standards kaum Verbesserungen erzielen.
Im Großen und Ganzen brauchen sich Patienten kaum zu sorgen, dennoch sollten drei wesentliche Punkte bei einer Glaskörpertrübung beachtet werden.
- Wer sich unsicher ist, sollte auf jeden Fall einen Facharzt konsultieren, um krankhafte Ursachen auszuschließen
- Ab dem 40. Lebensjahr sollten die Augen regelmäßig – mindestens aber ein Mal im Jahr – gründlich untersucht werden, um Augenkrankheiten frühzeitig zu erkennen und das Sehvermögen zu kontrollieren
- Wenn Punkte, „fliegende Mücken“ und Fädchen in dichten Schwärmen aufkommen, muss unbedingt ein Augenarzt zur Rate gezogen werden, damit etwaige Netzhautrisse und eine Netzhautablösung behandelt werden können
Behandlungsmöglichkeiten nutzen
Bei einer Vielzahl von Menschen treten bei den oben genannten Symptomen selbstverständlich Panik, Angst und Aufregung auf. Dennoch sollten Patienten Ruhe bewahren und eine Behandlung in Anspruch nehmen. Die Untersuchung des Augenhintergrundes ist stets angeraten, um Netzhautrisse sowie Netzhautablösungen auszuschließen bzw. diese schnell zu behandeln. Nur in absoluten Ausnahmefällen wird eine Glaskörperoperation vorgenommen, deren Vorgehensweise und Möglichkeiten in einem persönlichen Vorgespräch jedoch explizit dargelegt werden.
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